Wildcamping mit dem Fahrrad zu verbinden ist für immer mehr Radreisende eine echte Alternative. Viele von uns lieben die Freiheit und Unabhängigkeit beim Reisen mit dem Fahrrad und so liegt es von vornherein nahe, Fahrradfahren und Camping miteinander in Einklang zu bringen, um auch abseits der Straße, Wege und Pfade voll und ganz in der Natur aufzugehen. Doch was genau Wildcamping eigentlich bedeutet und wie es funktioniert, das erfährst du in diesem Beitrag.
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Wildcamping als Trend
Wildcamping als Wort meint Camping außerhalb von touristisch erschlossener Infrastruktur wie beispielsweise Campingplätzen inklusive der dazugehörigen Einrichtungen. Oft wird auch die Bezeichnung Wild Zelten, oder bei der Nutzung eines Biwaks Not-Biwaken benutzt. Prinzipiell beschränkt sich die Bezeichnung Wildcamping jedoch nicht auf Zelte sondern kann auf alle Arten der öffentlichen Übernachtung angewendet werden, so beispielsweise auch für das Schlafen im Auto oder Campingmobil.
Warum Wildcamping?
Bei den meisten Wildcampern stehen immer dieselben Motive für das Übernachten unter freiem Himmel. Diese sind beispielsweise die abenteuerliche Erfahrung. Denn in unserem schnellen und digitalem Leben ist es eher selten, inmitten der Natur zu übernachten und stellt eher einen Ausbruch aus den bisherigen Gewohnheiten dar. Zudem ist die Freiheit und Unabhängigkeit, seinen Schlafplatz spontan und ungebunden von Reservierungen oder voriger Planungen wählen zu können sehr befreiend. Als weiterer Vorteil gilt es natürlich auch das kostenlose Übernachten zu berücksichtigen und damit das Reisebudget schont.
Ich selbst habe über 100 Tage im Zelt übernachtet, davon viele Nächte als Wildcamper und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass das Gefühl fernab von Touristen, ganz abenteuerlich an einem Platz den vorher nur wenige Meschen besucht haben sehr intensiv ist und sich die Erlebnisse tief in meinem Gedächtnis manifestiert haben. Überraschenderweise sehr viel nachhaltiger, als es bei Übernachtungen in Hotels oder Hostels der Fall ist.
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Wo ist Wildcamping erlaubt?
Wildcamping in Europa ist beinahe nicht mehr erlaubt. In den Skandinavischen Ländern gibt es das sogenannte Jedermannsrecht, dass es einem Reisenden erlaubt, wild zu campen. Eine detailliertere Aufstellung mit Erfahrungsberichten zum Thema Wildcamping in Europa findest du auf der Website von Bergzeit.
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Wie gefährlich ist Wildcamping?
Während meiner Radreise durch Europa habe in den unterschiedlichsten Regionen mein Zelt aufgestellt. Ob in Bosnien, Serbien, Bulgarien, Rumänien oder Polen, niemals hatte ich Probleme oder Ärger. Genau das Gegenteil war der Fall, als ich beispielsweise einen Bauern in Bulgarien entdeckt wurde, hat dieser noch seine Kühe vom Feld geholt die ich vorher gar nicht erst gesehen hatte und mir eine gute Nacht auf seinem Hof gewünscht – ein tolles Gefühl willkommen zu sein.
Trotzdem gilt, wie bei allen Übernachtungen, auf seine Wertgegenstände aufzupassen und diese im Zelt zu sichern und die Fahrräder außerhalb abzuschließen.
Tipps fürs Wildcamping!
Aus meiner Erfahrung aus meiner Reise durch Europa von über 9.000 Kilometern und davon hauptsächlich im Zelt habe ich dir die nachfolgenden Tipps, um dein Wildcamping Erlebnis zu verbessern:
- Straßennähe meiden
- Versuche einen uneinsehbaren, ruhigen Platz zum Zelten zu finden
- Frage vorher um Erlaubnis, wenn erkennbar ist, dass es Grundbesitzer in greifbarer Nähe gibt
- Nimm ausreichend Proviant zum Essen mit und denke vor allem an ausreichend Wasser (Einfache Radreise Rezepte auf Amazon)
- Versuche, spät Abends zur Dämmerung das Zelt aufbauen und morgens zum Sonnenaufgang abbauen
Gerade für Einsteiger könnte das „Wildcamping soft“ wie ich es gerne nenne ein guter Einstieg sein um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Hierzu fragte ich einfach Anwohner oder Bauern an, ob ich bei ihnen auf dem Grundstück, im Garten oder auf der Wiese übernachten konnte. In den meisten Fällen wurde mir gar eine Übernachtung im Haus oder sogar etwas zu essen angeboten.
Ich wünsche dir nun viel Spaß bei deinen Wildcamping Erfahrungen und freue mich auf Kommentare zu diesem Thema unter dem Beitrag.
Siehe auch: Dein kostenloses Radreise Kochbuch
Kommentare
Vielen lieben Dank für den hilfreichen Artikel! Sehr schön Blog.