Bulgarien – Von Sofia an die Donau

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Sofia – Hauptstadt Bulgariens. Für mich hieß Sofia Entspannung, Reserven tanken und lange Nächte mit den Angestellten und Gästen des Hostels. Unvergessliche Gespräche, wie die des für ein paar Monate arbeitenden (halb deutschen) Mexikaners, der mich in seine Pick Up Weisheiten einweihte, die hauptsächlich darauf aufbauten, die weiblichen Gäste in die Hosteleigene Bar zu bringen, um sie mit seinem selbst entwickelten „mexikanischen Tanz“ zu verführen. Zwar gab es bis dahin noch keine Erfolgsgeschichten, trotzdem wünsche ich ihm weiterhin viel Glück 🙂

Mich treibt es weiter ins Landesinnere.
Zurück.
Zurück auf den Donauradweg.
Und welche Naturspektakel, Unwetter und hilfsbereite Menschen mich auf dem Weg empfingen, das liest du jetzt!

Die Strecke Bulgariens:

Kilometer: 1.296 Km
Radstunden: 78:52 Stunden
Höhenmeter: 13.090 Meter

Teilstrecke Sofia zurück an die Donau

Kilometer: 398 Km
Radstunden: 23:35 Stunden
Höhenmeter: 3.740 Meter

Die Touren in Bulgarien

Von Sofia nach Prohodna Cave / 138 km – 1.220 hm

Zurück über das Balkangebirge mit dem Ziel – Donauradweg Eurovelo 6.
Ich bin in diesem Moment voller Energie und die Kilometer verfliegen. Die Regeneration der letzten Tage fühle ich am ganzen Körper.

Vorbei entlang kleiner Dörfer wie Botewgrad und Roman fährt es sich gemütlich und mit angenehmen Temperaturen bis zum Prohodna Cave. Diesen Tipp bekam ich kurz vor meiner Abfahrt.

Die Höhle mit dem Namen „Die Augen Gottes“ ist nur atemberaubend wenn man drinnen steht. An der Höhlendecke bestehen zwei augenförmige Löcher, die eine eindringendes Gefühl beim Betrachten hinterlassen. Deswegen wohl diente die Höhle auch als Filmkulisse.

Doch die letzten Kilometer vor der Ankunft musste ich hart erkämpfen.
Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage, war der Weg zum Cave mit breiten, mit Wasser gefüllten Schlaglöchern versehen. Mein Schlafsack fällt aufgrund von Kamikaze-Durchfahrten in einer dieser Pfützen und wird zum größten Teil nass. Bis zum Abend wird er nicht mehr trocken, weswegen ich mir eine Decke aus all meinen Klamotten bastele, was weniger gut funktionierte.
Ich friere.

Das Video zum Prohodna Cave findest du auf meiner Facebook Page: Hier klicken!

Von Prohodna Cave nach Belene / 128 km – 1.210 hm

Vom Prohodna Cave aus werde ich morgens um 6von der Sonne geweckt.
Etwas entkräftet von der kalten Nacht fahre ich mit dem Ziel Donau weiter.
130 Kilometer.

Über Plewen, wo ich einen kurzen Sightseeing Stop mache, fahre ich durch bis ich die Donau sehe.
Geschafft!

Der Abend neigt sich bereits dem Ende zu als ich in Belene ankomme. Ich decke mich mit Essen ein und finde eine ausgezeichneten Zeltplatz, direkt am Donauufer den ich so genieße wie keinen anderen Platz zuvor.

 

Von Belene nach Obretenik / 85 km – 950 hm

Am liebsten wäre ich noch einen Tag am Donauufer geblieben, doch der Mangel an Vorräten zwingt mich weiter zu fahren. Ich rede mir ein, einen ähnlich schönen Platz für heute zu finden. Doch da wusste ich noch nicht, wie es mir heute ergehen sollte.

Ich gönne mir einen Bulgarischen Kebap auf dem Weg. Ich möchte es noch bis Russe schaffen, meinem nächsten Stop für mehrere Tage. Doch dann kommt alles anders.

Abends deutet sich ein schweres Gewitter an. Es wird dunkel und fängt an zu regnen. Es ist bereits sieben als ich entscheide, die restlichen 50 Kilometer bis Russe morgen zu bewältigen. Doch ich finde keinen Zeltplatz und keiner der Einwohner versteht meine Bitte, mich in ihrem Garten niederlassen zu dürfen.

Schließlich treffe ich an einen Busstop eine großzügige türkische Familie, die mich in ihrem Van übernachten lässt. Zu diesem Zeitpunkt schlagen bereits wenige Meter neben uns die Blitze ein. Ich bin erleichtert, denn unter normalen Umständen wäre ich höchstwahrscheinlich bereits komplett durchnässt.

Von Obretenik nach Russe / 47 km – 360 hm

Trocken und motiviert geht es nach dem hektischen Vorabend nach Russe. Auf dem Weg besuche ich die Rock Monastery, ein in Fels geschlagenes Kloster. Nach wenigen Kilometern in brütender Hitze erreiche ich glücklich mein Ziel. Etappensieg!

Angekommen gönne ich mir nach den Tagen mit Camping, einen Aufenthalt im English Guesthouse und erkunde die Stadt für 3 Tage. Dort treffe ich den einheimischen Radfahrer Stojan, der mir in den nächsten Tagen Russe und Umgebung zeigt.

Ich bin zufrieden.
Zufrieden, wieder an der Donau zu sein.
Zufrieden, bald das schwarze Meer zu sehen.

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